Normen / Richtlinien

Normen / Richtlinien Erklärung

  • DIN 18041:2016-03

    Diese Norm legt die akustischen Anforderungen und Planungsrichtlinien zur Sicherung der Hörsamkeit vorrangig für die Sprachkommunikation einschließlich der dazu erforderlichen Maßnahmen fest. Es gilt für Räume mit einem Raumvolumen bis etwa 5 000 m3, für Sport- und Schwimmhallen bis 30 000 m3.

    In der Norm werden zwei Anwendungen unterschieden, die der Hörsamkeit über mittlere und größere Entfernungen (Räume der Gruppe A) wie zum Beispiel Unterrichtsräume in Schulen, Gruppenräume in Kindertageseinrichtungen, Konferenzräume, Gerichts- und Ratssäle, Seminarräume, Hörsäle, Tagungsräume, Räume in Seniorentagesstätten, Sport- und Schwimmhallen und über geringe Entfernungen (Räume der Gruppe B) wie zum Beispiel Verkehrsflächen mit Aufenthaltsqualität, Speiseräume, Kantinen, Spielflure und Umkleiden in Schulen und Kindertageseinrichtungen, Ausstellungsräume, Eingangshallen, Schalterhallen, Büros.

    In Räumen der Gruppe A ist die Hörsamkeit über geringere Entfernungen mit eingeschlossen. In Räumen der Gruppe B ist die Hörsamkeit über größere Entfernungen stark eingeschränkt. Die Norm behandelt nicht die Hörsamkeit in Räumen mit speziellen Anforderungen, wie Theater, Konzertsäle, Kinos, Sakralräume, sowie in Räumen zur hochwertigen Aufnahme von Musik und Sprache (zum Beispiel Studios, Regieräume für Funk, Film, Fernsehen und Tonträgerproduktionen). Die Empfehlungen können aber für Räume für allgemeine Musikdarbietungen, Mehrzweckräume (zum Beispiel Stadthallen) sowie für Räume mit größerem Volumen bis circa 30 000 m 3 sinngemäß angewandt werden.

    Räume für klassische Musikdarbietungen fallen nicht in den Geltungsbereich dieser Norm. Diese Norm behandelt nicht Wohnungen und Wohnräume. Im Sinne des inklusiven Bauens sind von Beginn der Planung an die Bedarfe von Personen mit eingeschränktem Hörvermögen zu berücksichtigen. Nicht nur die typischen "Veranstaltungsräume" dienen der Kommunikation, sondern Kommunikation findet überall dort statt, wo sich Menschen begegnen, zum Beispiel in Fluren, Foyers, Pausenhallen und Ähnliches. Die Norm berücksichtigt den aktuellen Kenntnisstand bezüglich Hörsamkeit und Inklusion. Eine vollständig wissenschaftlich begründbare Ableitung für genaue numerische Anforderungswerte ist hierfür zurzeit nicht bekannt. Man weiß allerdings, dass eine starke Raumbedämpfung sich günstig auf die Hörsamkeit auswirkt. Diese Norm wurde vom Unterausschuss NA 001-02-03-03 UA im Normenausschuss Akustik, Lärmminderung und Schwingungstechnik erstellt.

    Dr. Christian Nocke vom Akustikbüro Oldenburg hat die neue Fassung der Norm im Jahr 2016 näher beleuchtet:
    https://akustikbuero-ol.de/images/akustikbuero-ol/pdf/Laermbekaempfung_02_2016_S.50-55.pdf

  • DIN EN ISO 354: 2003-12

    Diese Norm beschreibt ein Hallraum-Verfahren zur Messung des Schallabsorptionsgrades von akustischen Materialien, die vornehmlich zur Bekleidung von Wänden und Decken oder als Akustikwand (flächenhafte Absorber) benutzt werden, respektive zur Bestimmung der äquivalenten Schallabsorptionsfläche von Einzelobjekten, wie Möbelstücken, Personen oder Absorptionskörpern.

    Das Verfahren ist nicht für die Messung der Absorptionseigenschaften schwach gedämpfter Resonatoren vorgesehen. Die erhaltenen Ergebnisse können zu Vergleichszwecken und für Entwurfsberechnungen in der Raumakustik und der Lärmbekämpfung verwendet werden.

  • DIN EN ISO 11654: 2018-05-Entwurf

    Das Dokument legt ein Verfahren fest, mit dem die frequenzabhängigen Werte des Schallabsorptionsgrades in eine Einzahlangabe umgeformt werden können.

    Die Einzahlbewertung nach diesem internationalen Norm-Entwurf kann verwendet werden, um Anforderungen zu formulieren und um akustische Eigenschaften von schallabsorbierenden Produkten zu beschreiben. Die Bewertung ist ungeeignet, wenn die Produkte in einer anspruchsvollen Umgebung einzusetzen sind, die eines sorgfältigen akustischen Entwurfs auf Grundlage eines Gutachtens bedarf. In solchen Fällen sind nur vollständige frequenzabhängige Schallabsorptionswerte geeignet.

    Dieser internationale Norm-Entwurf ist nicht anwendbar, wenn die Anwendungen nicht den gesamten Frequenzbereich der Bezugskurve abdecken. Dieser internationale Norm-Entwurf ist grundsätzlich auf alle Produkte anwendbar, für die der Schallabsorptionsgrad nach ISO 354 bestimmt wurde.

    Dieses Dokument (ISO/DIS 11654.2) wurde vom Technischen Komitee ISO/TC 43 "Akustik", dessen Sekretariat bei DIN (Deutschland) liegt, erarbeitet.Das zuständige nationale Normungsgremium ist der Arbeitsausschuss NA 062-02-31 AA "Schalldämmung und Schallabsorption, Messung und Bewertung" des DIN-Normenausschusses Materialprüfung (NMP).

  • DIN EN ISO 3382-1: 2009-10

    Die Norm legt Verfahren für die Messung der Nachhallzeit und anderer raumakustischer Parameter in Aufführungsräumen fest. Sie beschreibt das Messverfahren, die benötigten Geräte, die erforderliche Messpunktdichte und das Verfahren zur Auswertung der Daten und zum Erstellen des Prüfberichts.

    Des Weiteren ist sie für die Anwendung moderner digitaler Messtechniken und die Bewertung raumakustischer, aus Impulsantworten abgeleiteter Parameter vorgesehen.

    Die Internationale Norm wurde vom ISO/TC 43/SC 2 "Bauakustik", dessen Sekretariat vom DIN gehalten wird, in Abstimmung mit dem CEN/TC 126 "Akustische Eigenschaften von Bauteilen und Gebäuden", dessen Sekretariat vom AFNOR (Frankreich) gehalten wird, erarbeitet. Das zuständige deutsche Gremium ist der Arbeitsausschuss NA 062-02-31 AA "Schalldämmung und Schallabsorption, Messung und Bewertung" im NMP.

  • DIN EN ISO 717-1: 2006-11

    Die Norm legt Einzahlangaben für die Luftschalldämmung in Gebäuden und von Bauelementen wie Wänden, Decken, Türen und Fenstern fest, berücksichtigt die verschiedenen Schallpegelspektren verschiedener Geräuschquellen wie Geräusche in einem Gebäude, Verkehrsgeräusche außerhalb eines Gebäudes und gibt Verfahren für die Ermittlung dieser Einzahlangaben aus den Ergebnissen von Messungen in Terz- oder Oktavbändern nach DIN EN ISO 140-3, DIN EN ISO 140-4, DIN EN ISO 140-5, ISO 140-9 und ISO 140-10 an.

    Die Einzahlangaben nach diesem Teil von DIN EN ISO 717 sind für die Bewertung der Luftschalldämmung und für die einfache Formulierung von Schallschutzanforderungen in Bauvorschriften vorgesehen. Die erforderlichen Werte dieser Einzahlangaben werden für verschiedene Anforderungen angegeben. In der Neuausgabe wurden Rundungsregeln für Einzahlbewertungen und Einzahlangaben hinzugefügt.

  • VDI 2569:2019-10

    Der Verein deutscher Ingenieure publizierte diese Richtlinie 2019 im Wesentlichen für den Zweck, Büroräume in eigengenutzten Bereichen aus bau- und raumakustischer Sicht für die beabsichtigte Nutzung anzupassen.

    Die Empfehlungen für den Schallschutz zielen vorrangig auf Einzel- und Mehrpersonenbüros, können aber auch sinngemäß für Besprechungsräume angewendet werden, wobei bezüglich der raumakustischen Empfehlungen auf DIN 18041 verwiesen wird.
    An der Einrichtungsplanung beteiligten Personen werden Beurteilungsgrundlagen für die akustischen Verhältnisse zur Verfügung gestellt. Die Erklärungen in dieser Richtlinie zeigen Möglichkeiten, Belästigungen und Störungen der Büronutzer durch Geräusche aus dem eigenen und dem benachbarten Bereich weitgehend zu mindern und ermöglichen eine Klassifizierung des Schallschutzes im Sinne von Vertraulichkeit, Ungestörtheit und akustischer Behaglichkeit.

    Des Weiteren behandelt die VDI 2569:2019-10 die Verminderung der Sprachverständlichkeit aus benachbarten Bereichen und die Senkung von Störgeräuschen zum störungsfreien Arbeiten. Im Gegensatz hierzu wird in DIN 18041 für die in dieser Richtlinie betrachteten Büroräume der wichtige Aspekt der Sprachverständlichkeit nicht berücksichtigt. Bei der Betrachtung arbeitsschutzrechtlicher Aspekte werden oftmals technische, organisatorische und persönliche Interventionsebenen beschrieben. Die organisatorischen und persönlichen Lärmminderungsbeiträge sind unverzichtbar, werden jedoch in dieser Richtlinie nicht detailliert behandelt.